Sprache: Deutsch
Erschienen: 1979
8. Auflage 2005
Farbfotografien
135 Seiten
Format: 22 x 15 cm

Die traditionelle, klassische Ganzkörper-Akupunktur ist in den letzten Jahren durch eine Reihe weiterer Akupuntursysteme, die sogenannten Sonderformen der Akupunktur, ergänzt worden. Diese beruhen auf der neueren Erkenntnis, daß der Organismus mit der Vielzahl seiner Funktionen und Organe auf umgrenzten Körperpartien projiziert und quasi kartographisch dargestellt ist.

Das Phänomen solcher Projektionsfelder, von denen aus diagnostische Rückschlüsse und therapeutische Einwirkungen auf innere Funktionen möglich sind, wird als Somatotopie oder - nicht ganz korrekt - als Holographie bezeichnet. Die Vielzahl der bisher ermittelten Somatotopien, z.B. auf der Ohrmuschel, der äußeren und inneren Nase, den Handflächen und Fußsohlen, legt den Schluß nahe, daß hier ein wesentliches Prinzip der biologischen Organisation und Ordnung sichtbar wird: nämlich die Widerspiegelung und Präsenz des Ganzen in jedem seiner Teile, wie wir es beispielsweise von den Haupt-Informationsträgern, den Genen, her kennen.

In dem uralten asiatischen Wissen um die Analogien makro- und mikrokosmischer Gesetzmäßigkeiten und Ordnungen, um die Wechselwirkungen zwischen Innen und Außen, war dieses Prinzip bereits erkannt. Die Entdeckung der Somatotopien fällt mit dem Zeitpunkt zusammen, in dem unser technisch - physikalisches Weltbild immer mehr von der Kybernetik geprägt wird und die moderne, subatomare Physik die gegenseitige Durchdringung aller Teile zu erkennen beginnt.

Die moderne Medizin steht heute vor der Aufgabe, den physikalische - kybernetischen Aspekt der Somatotopien als perfekte Kommunikations- und Informationssysteme des Organismus zu erkennen und nutzen zu lernen.

Es hat sich gezeigt, daß die Mundschleimhaut ein System von Punkten birgt, von denen aus therapeutische Einwirkungen auf die verschiedensten Organe und Funktionen des Organismus möglich sind. In der traditionellen chinesischen Akupunktur waren lediglich zwei symmetrische und zwei in der Medianlinie gelegene Mundschleimhaut-Akupunkturpunkte bekannt. Die bisher neu ermittelten Mundakupunkturpunkte haben erkennen lassen, daß auch die Mundschleimhaut von einem Netz von Körperakupunkturpunkten überzogen ist, das in seiner Gesamtheit eine Somatotopie darstellt. Die Entschlüsselung dieser Somatotopie ist bereits teilweise erfolgt. Die bisher aufgefundenen Mundakupunkturpunkte haben sich als ein so vorrangiges Therapieareal erwiesen, daß bereits jetzt eine erste Darstellung der Mundakupunktur angezeigt erscheint.

Die weitere Erprobung der neu gefundenen Mundakupunkturpunkte wird zu deren Bestätigung, eventuell auch zu einer Korrektur und Ergänzung der bisher gewonnenen Erfahrungen, führen können.